Wer hat dieses Jahr gewonnen?

Zum 9. Mal fand im Kanton Basel-Land die Wahl für die Obstsorte des Jahres statt. Dieses Jahr ist die Schaumburger Kirsche der Gewinner. Die Schaumburger stammen ursprünglich aus dem Libanon und wurden von Emil Fluri in Bad Schaumburger zum ersten Mal gepflanzt und durch ihn veredelt. Nicht mal ein halbes Jahrhundert später spielte diese Kirschsorte eine grosse Rolle. In der Vorkriegszeit bis in die frühen Achtziger bauten Basel und weite Teile der Nordostschweiz die Tafelkirsche um grossen Stil an. Heutzutage finden man die Sorte weniger im Supermarkt und Co. Die Schauenburger hatte während Jahrzehnten alle Eigenschaften einer guten Tafelkirsche. Jedoch fand sie schon ihrer bräunlichen Farbe wegen nie Verwendung als Konserven- oder Konfitürenkirsche und war für die Herstellung von Kirsch ebenfalls uninteressant. Als in der Mitte der Achtziger viele neue Sorten auf den Markt gekommen sind rückten die Schaumburger in Vergessenheit und feiert nun ihr Comeback.

Wer entscheidet wer die Obstsorte des Jahres wird und was sind die Kriterien?

Jährlich entscheidet Fructus, die Vereinigung zur Förderung der alten Obstsorten, wer den Titel Obstsorte des Jahres erhält. Wie die Beschreibung von Fructus bereits vermuten lässt widmet sich die Vereinigung dem Erhalt von alten Obstsorten und fördert den tradtionellen Hochstamm-Obstbau. Mit der Wahl der Obstsorte des Jahres rückt Fructus bewusst eine, in der heutigen Zeit eher vergessene Sorte, wieder ins Rampenlicht und macht so auf die genetischen Besonderheiten aufmerksam.

PS: Im Juni beginnt die Schweizer Chriesi-Saison!

Quelle: www.swissfruit.ch und www.fructus.ch